Aminosäurenprodukte gibt es als Tabletten, Pulver, Drinks, Trinkfläschchen oder Kapseln. Aminosäuren sind Eiweißbausteine. Im Gegensatz zu Eiweißquellen aus Lebensmitteln (Milchprodukte, Fleisch, Fisch usw.) müssen Aminosäurenprodukte vom Körper nicht mehr aufgespalten werden. Sie sind sozusagen schon „vorverdaut“ und werden schneller aufgenommen.

Als Zutat von Aminosäurenprodukten zählen:

  • freie synthetische Aminosäuren (laut Gesetz nur in sehr geringen Mengen erlaubt)
  • Hydrolysate aus Milch-, Molke-, Soja-, oder Eiprotein
  • Melassepulver aus Zuckerrüben (reich an BCAA, den so genannten verzweigtkettigen Aminosäuren).

Hydrolysate sind enzymatisch aufgespaltene Eiweißpulver. Die eingesetzten Enzyme kann man sich als Scheren vorstellen, welche die langen Eiweißketten durchschneiden. Es entstehen daraus Aminosäuren und Peptide. Peptide sind kleine Verbindungen von ca. zwei bis fünf einzelnen Aminosäuren. Der Vorteil ist, dass sie genauso schnell wie einzelne Aminosäuren aufgenommen werden können. Peptide liefern jedoch in der gleichen Zeit die zwei- bis fünffache Menge an Muskelbausteinen.

Isoleucin-Resorption

Abbildung 1: Isoleucin-Resorption aus hydrolisiertem und unverändertem Lactalbumin (aus Moch und Kübler); Graphik – PAGE werbungmarketing.design

Im Gegensatz zu „ganzen“ Proteinen lassen Hydrolysate schneller den Gehalt von Aminosäuren im Plasma ansteigen. Besonders nach dem Training hat dies Vorteile. Das „Anabole Fenster“ lässt sich so schneller mit Eiweißbausteinen versorgen. Es geht darum, die Muskulatur mit Aminosäuren zu „überfluten“. Nur so ist Muskelzuwachs und auch Gewebestraffung möglich!

Abbildung 1 verdeutlicht dies am Beispiel der wichtigen Aminosäure Isoleucin (eine BCCA).

Lactalbumin ist eine andere Bezeichnung von Molkenprotein.

Einsatz von Aminosäuren

Zwei Ziele werden mit der Zufuhr von Aminosäurenprodukten beabsichtigt:

1.)  Anregung bzw. Verstärkung natürlicher körperlicher Stoffwechselfunktionen.

2.)  Zufuhr schneller Bausubstanz für die trainierte Muskulatur.

 

Worauf sollte bei Aminosäuren – Produkten geachtet werden?

Vor dem Training: Kartoffel- und Eiprotein- Produkte oder Molkenprotein Produkte (Whey) (=Hydrolysate). Nach dem Training: Molkenproteinhydrolysate. In der Diät oder bei Ausdauersport zusätzlich BCAA. Zur Anreicherung von proteinarmen Speisen ist jedes Hydrolysat geeignet. Grundsätzlich sind Aminosäure-Tabletten höher dosiert als Kapseln. Jedoch sind Aminos als Kapseln besser zu schlucken.

Umstritten: der Zusatz von Gelatine (Hydrolysat aus kollagenem Protein]

Gelatine hat eine Biologische Wertigkeit von 0, da u.a. ihr Gehalt an der essenziellen Aminosäure Methionin sehr niedrig ist. Doch die Biologische Wertigkeit ist nicht mehr das Maß der Dinge. Eine BSE-Gefahr gibt es auch nicht, obwohl dies gerne in Boulevard – Magazinen behauptet wird. Gelatine hat einige technische Vorteile. Tabletten mit Gelatine scheinen nicht so „bröselig“ zu sein wie Tabletten ohne Gelatine.

Zusammenfassung Aminosäuren:

Abbildung 2: Food and Nutrition Board (FNB) of the Institute of Mediane (IOM). Dietary Reference Intakes for Energy, Carbohydrate. Fiber, Fat, Fatty Acids, Cholesterol, Protein, and Amino Acids (2002/2005); www.nap.edu; Graphik - PAGE Werbungmarketing.design, 072005

Abbildung 2: Food and Nutrition Board (FNB) of the Institute of Mediane (IOM). Dietary Reference Intakes for Energy, Carbohydrate. Fiber, Fat, Fatty Acids, Cholesterol, Protein, and Amino Acids (2002/2005); www.nap.edu; Graphik – PAGE Werbungmarketing.design, 072005

Aminosäurenprodukte ohne den Zusatz von Gelatine sind aufgrund des Gehaltes an essenziellen Aminosäuren besser als Produkte mit Gelatine-Zusatz. Wenn die Gelatine jedoch an dritter Stelle der Zutatenliste steht, ist der Zusatz ernährungsphysiologisch vertretbar.

Wer es ganz genau wissen will, kann sein Produkt mit den Anforderungen an den

Aminosäurengehalt von Proteinen gemäß den Vorschlägen des Food and Nutrition Board (FNB) of the Institute of Medicine (IOM) vergleichen (-> Abbildung 2).

Ein gutes Produkt sollte mindestens den Aminosäurengehalt wie in der Tabelle aufgeführt enthalten. Da Angaben zum Aminosäurenprofil freiwillige Angaben sind, kann es sein, dass im Einzelfall eine Umrechnung der Einheiten erfolgen muss. Wir haben bereits auf die in Deutschland gängigste Auflistung Gramm pro 100 Gramm Protein umgerechnet.

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