Langhantel Bankdrücken

Einleitung: Warum Bankdrücken für Bodybuilder unverzichtbar ist

Langhantel-Bankdrücken gehört nicht ohne Grund zu den drei Pflichtübungen im Kraftdreikampf – und ist außerdem seit Jahrzehnten ein Grundpfeiler im Bodybuilding. Richtig ausgeführt, baut es vorrangig eine massive Brust auf, stärkt darüber hinaus den Trizeps und die vordere Schulter und sorgt dennoch für beeindruckende Gesamtleistung. Gleichzeitig ist es – bei aller Beliebtheit – eine Übung, die häufig suboptimal ausgeführt wird. Genau hier setzen wir von Ironbody an: Mit praxiserprobten Tipps, sauberer Technik, smartem Programming und wirkungsvoller Sportnahrung machst du aus jeder Wiederholung das Maximum. Und zwar sicher, effizient und nachhaltig.


Die perfekte Basis: Setup, Spannung, Sicherheit

Bevor du überhaupt eine Wiederholung drückst, steht das Setup. Wer hier sorgfältig arbeitet, steigert sofort Kraft, Kontrolle und Sicherheit.

1) Fester Stand & Leg Drive

Stelle deine Füße stabil und symmetrisch auf den Boden. Ob sie leicht vor, unter oder hinter den Knien stehen, ist individuell – entscheide nach Stabilität. Wichtig ist, dass du aktiv in den Boden drückst. Dadurch baust du Ganzkörperspannung auf, liegst ruhiger auf der Bank und generierst unmittelbaren Krafttransfer. Zudem bleibt dein Gesäß zuverlässig auf der Auflage, was Technik und Sicherheit zugutekommt.

2) Schulterposition & leichtes Hohlkreuz

Ziehe die Schulterblätter nach hinten und unten (Retraktion & Depression). Ein leichtes, kontrolliertes Hohlkreuz (kein Überstrecken!) hebt den Brustkorb dezent an, verkürzt den Weg und bringt die Schulter in eine stabilere Position. Du wirst sofort spüren, wie die Hantel ruhiger läuft und die Wiederholungen sauberer werden.

3) Griffbreite & Griffart

Beginne mit einem mittleren Griff (oft etwa dort, wo die Markierungen der Stange unter dem kleinen Finger liegen). Die Unterarme sollten in der unteren Position möglichst senkrecht stehen. Nutze einen geschlossenen Griff (Daumen umschließt die Stange). So bleibt die Hantel sicher in der Hand, das Handgelenk neutral und die Kraftübertragung optimal.

4) Bar Path & Ablagepunkt

Führe die Stange kontrolliert entlang eines leicht J-förmigen Weges abwärts zur unteren Brust/Mitte Brustbein und drücke sie anschließend wieder nach oben und minimal zurück. Der exakte Ablagepunkt variiert mit Hebelverhältnissen, bleibt jedoch in der Regel auf Höhe der Brustwarzen oder etwas darunter.

5) Atemtechnik & Rumpfspannung

Atme vor jeder Wiederholung tief in den Bauch- und Flankenbereich ein, spanne den Rumpf, halte die Luft kurz unter Spannung (Valsalva-ähnlich), drücke die Wiederholung und atme oben ruhig aus. So stabilisierst du deine Wirbelsäule und kontrollierst die Stange präziser.


Ausführung Schritt für Schritt (so klingt Perfektion)

  1. Positionieren: Lege dich so hin, dass die Stange über Augenhöhe ist.
  2. Füße setzen: Stabil, fest, druckvoll in den Boden.
  3. Schultern & Rücken: Schulterblätter zusammen und nach unten, Brust anheben, leichtes Hohlkreuz.
  4. Griff wählen: Mittelbreit, geschlossener Griff, Handgelenke neutral über den Unterarmen.
  5. Ausheben: Mit Hilfe eines Spotters oder selbst kontrolliert ausheben, Schultern bleiben „eingepackt“.
  6. Ablassen: Ruhig, mit Spannung, zur unteren Brust. Ellbogen etwa 30–60° vom Oberkörper weg.
  7. Drücken: Explosiv, aber sauber; Beine weiter aktiv in den Boden; Stange minimal nach hinten führen.
  8. Oben fixieren: Arme vollständig strecken, Spannung halten, nächste Wiederholung vorbereiten.

10 Profi-Tipps für mehr Kraft, mehr Muskel und mehr Kontrolle

  1. Setup gewinnen lassen: Nimm dir vor dem ersten Lift-Off 3–5 Sekunden, um Spannung aufzubauen.
  2. Bar-Entnahme neutral: Hebe die Stange aus der Ablage, ohne die Schulterposition zu verlieren – kein „Herausrollen“.
  3. Tempo klug steuern: 2–3 Sekunden ablassen, zügig drücken. Das erhöht Kontrolle und hält die Schulter stabil.
  4. Pausen intelligent nutzen: Kurze Brustpause (0,5–1 s) verbessert Technik, Kraft aus totem Punkt und Übertrag auf schwere Sätze.
  5. Greifstärke trainieren: Aktives Zupacken stabilisiert das Handgelenk und schafft Körperspannung.
  6. Head still!: Fixiere einen Punkt an der Decke. Der Nacken bleibt neutral – das beruhigt die Stangenbahn.
  7. Ellbogenwinkel finden: Zwischen 30° und 60° ist ein langlebiger Sweet Spot. Zu weites Auffächern stresst unnötig.
  8. Leg Drive timen: Drücke die Füße schon beim Absenken aktiv in den Boden, und halte den Druck, wenn du explodierst.
  9. Mikro-Progression: 0,5–1,25-kg-Scheiben sind deine besten Freunde. Kleine Schritte, große Effekte – vor allem in Hypertrophiephasen.
  10. Sicherheit zuerst: Sicherheitsablagen korrekt einstellen, Clips verwenden und, wenn’s schwer wird, mit kompetentem Spotter trainieren.

Häufige Fehler – und wie du sie sofort abstellst

  • Wackelige Füße / wandernde Fersen → Fußposition fixieren, Leg Drive aktiv halten.
  • Flacher Rücken ohne Spannung → Schultern nach hinten/unten, leichtes Hohlkreuz, Brust heben.
  • Zu breiter Griff → Mittleren Griff testen; Unterarme in der Tiefe senkrecht anpeilen.
  • Ablagepunkt zu hoch (halsnah) → Richtung untere Brust korrigieren; Schulter wird’s dir danken.
  • Ellbogen zu weit außen → In Richtung 30–60° zum Oberkörper bringen.
  • Unruhiger Bar Path → „J“-Bahn üben: abwärts leicht nach vorne, aufwärts leicht nach hinten.
  • Hintern hebt ab → Füße enger unter den Körper stellen, Spannung über Rücken statt aus Hüfte holen.

Programmdesign für Bodybuilder: Volumen, Intensität, Progression

Für Hypertrophie ist eine Kombination aus moderaten bis höheren Wiederholungsbereichen sinnvoll, während schwere Reize die intramuskuläre Koordination wachhalten.

  • Frequenz: 2 Einheiten pro Woche Bankdrücken (oder Variante) sind für die meisten optimal.
  • Volumen: 10–20 effektive Arbeitssätze pro Woche für Brust (inkl. Varianten/Assistance).
  • Intensität:
    • Kraftnah: 3–6 Wiederholungen @ RPE 7–9, Pausen 2–4 Min.
    • Hypertrophie: 6–12 Wiederholungen @ RPE 6–8, Pausen 90–150 s.
    • Pump/Metabolisch: 12–20+ Wiederholungen @ RPE 6–8, Pausen 60–90 s.
  • Progression:
    • Wöchentlich +2–5 % Last oder
    • Gleiche Last, dafür +1 Wiederholung oder
    • Gleiche Last/Wdh., dafür 1–2 Sätze mehr über 4–6 Wochen, dann Deload.

Periodisierungsidee (8 Wochen, Beispiel):

  • W1–2 (Technik/Hypertrophie): 4×8–10, moderates Tempo, kurze Brustpause.
  • W3–4 (Kraft): 5×4–6, längere Pausen, Fokus auf Leg Drive und Bar Path.
  • W5–6 (Hypertrophie): 4–5×8–12, zusätzliche Spoto Press/Tempo-Varianten.
  • W7 (Kraft-Peak light): 3–5×3–5, saubere Singles @ RPE 7–8.
  • W8 (Deload): Volumen halbieren, Technik festigen.

Varianten, die wirklich weiterhelfen

  • Enggriff-Bankdrücken: Mehr Trizeps, engerer Ablagekorridor, Schulter schonend, wenn du leicht tiefer ablegst.
  • Schrägbank (flach bis moderat): Oberer Brustanteil, andere Belastungswinkel; ideal in Hypertrophieblöcken.
  • Spoto Press: 1–2 cm über der Brust stoppen, Zeit unter Spannung erhöhen, Bar-Kontrolle schärfen.
  • Pausen-Bankdrücken (2–3 s): Für Startkraft und Stabilität – besonders nützlich, wenn der „Off-the-Chest“-Punkt schwächelt.
  • Tempo-Exzentrik (3–4 s): Technik drillen, Schulter ruhig halten, Muskelreiz verlängern.

Warm-up, Prehab & Mobility – weil starke Lifte mit gesunden Schultern beginnen

Ein strukturiertes Warm-up steigert Leistung und reduziert Risiko.

Allgemein (5–7 Min.)

  • Rudergerät oder Bike: Herzfrequenz sanft anheben.

Spezifisch (6–8 Min.)

  • Band Pull-Aparts: 2×15–20
  • Face Pulls: 2×12–15
  • Scap Push-ups (Schulterblattkontrolle): 2×12–15
  • Innen-/Außenrotation mit leichtem Band: 2×12–15 je Seite
  • 2–3 Aufwärmsätze Bankdrücken: steigende Last, fallende Wiederholungen

Ernährung & Supplements rund ums Bankdrücken (Ironbody-Guide)

Training wirkt besser, wenn Ernährung und Supplementierung dazu passen – und wenn du individuell verträgliche Strategien wählst.

  • Eiweiß-Timing: 20–40 g hochwertiges Protein vor oder nach dem Training unterstützen Muskelaufbau und Regeneration.
  • Kreatin Monohydrat: 3–5 g täglich, konsequent; fördert Leistungsfähigkeit in kurzzeitigen Maximalbelastungen.
  • Kohlenhydrate pre-workout: 1–2 g/kg in den Stunden vor dem Training können subjektive Energie und Trainingsqualität verbessern.
  • Koffein: Optional und in sinnvoller Dosis; starte moderat und teste Verträglichkeit.
  • Elektrolyte & Hydration: Gerade bei höheren Volumina wichtig für Performance und Muskeltonus.

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Praxisnahe Stichpunkte – deine Bankdrück-Checkliste

  • Fester Fußkontakt und aktiver Leg Drive von der ersten Sekunde an
  • Schulterblätter zusammen & unten, leichtes Hohlkreuz, Brust anheben
  • Mittlerer Griff, geschlossener Griff, Handgelenke neutral
  • Ablagepunkt: untere Brust / Mitte Brustbein
  • Bar Path: ruhig abwärts, zügig aufwärts – minimal nach hinten in der Aufwärtsphase
  • Ellbogenwinkel ca. 30–60° zum Oberkörper
  • Pausen gezielt einsetzen (kurz auf der Brust) für Technik und Startkraft
  • Kleine Lastsprünge für stetige Progression
  • Sicherheit: Clips, Spotter, richtige Rack-Höhe, richtige Safety-Einstellung
  • Ernährung: Protein, Kreatin, Hydration – konsequent, nicht kompliziert

FAQ – kurz, klar, hilfreich

Wie tief soll ich die Stange ablegen?
In der Regel auf Höhe der Brustwarzen oder leicht darunter. Es darf sich stabil und schulterfreundlich anfühlen.

Ist ein starkes Hohlkreuz Pflicht?
Nein. Leicht hohl reicht völlig. Ziel ist Stabilität – kein Überstrecken.

Weit oder eng greifen?
Starte mittelbreit. Danach feinjustieren, bis Unterarme in der Tiefe möglichst senkrecht stehen und Schultern sich wohlfühlen.

Wie viele Wiederholungen für Muskelaufbau?
Am besten mischst du Bereiche: 6–12 für Hypertrophie, flankiert von etwas schwereren Sätzen (3–6) und optionalen Pump-Sätzen (12–20+).

Brauche ich immer einen Spotter?
Bei schweren Sätzen und neuen Bestleistungen: ja. Ansonsten nutze korrekt eingestellte Sicherheitsablagen.


Fazit: Technik, Beständigkeit und smarte Ernährung – so wächst deine Bank